Hallo Djinni,
ich kann Dich gut verstehen und nachfühlen, wie es sich für Dich anfühlt. Ich kenne es auch so, ich habe hier auch schon deswegen gepostet - mein Thread war zum Thema Mieterbund, die haben mich rausgeschmissen, weil ich mich für eine gute Kommunikation eingesetzt habe - nach den Beratungen war jeweils mein Tinnitus extrem und es zeigten sich andere Beschwerden und es blieb jedesmal die Unsicherheit - HABE ICH alles verstanden und vor allem geht diese Sache, weshalb ich zum Mieterbund ging nun gut? Beides war dann nicht der Fall.
Im April als ich "flog" wurde ich von der Bürodame als Simulantin beschimpft - ich trug meine beiden Hörgeräte!
Für mich habe ich gelernt, ich KANN mich outen, zu mir stehen, wenn das ignoriert wird, ich meinen Part getan habe, bin ich für das Fehlverhalten des anderen nicht MEHR verantwortlich. Und muss mir andere Menschen oder andere Wege suchen - es dann zu bereinigen.
Ich steh zu mir und wenn andere schon vor einer Schwerhörigkeit kapitulieren - ich habe noch ein anderes Schicksal (schwere Traumata) - dann sagt das mehr über den anderen aus, als über mich.
Da ich ja sachlich und klar um eine gute Kommunikation bitte. Frauen erlebe ich meist verständnisvoller - vor allem sensible Männer gehen genauso gut um und andere - für die ist man eben Simulant - wohl weil es denen zu gut ging und sie noch nie weiter denken mussten, wie zum Tellerrand und somit überfordert sind... nun gut...
Ich arbeite für mich weiter daran, noch klarer zu werden und noch besser zu mir stehen zu können und ZU ACHTEN mich und mein LEBEN und dazu zu schauen, dass es MIR GUT GEHT.
Auf den anderen habe ich keinen Einfluss - ist auch nicht mein Job, da es seine Sache ist, aber ich will dafür schauen, dass ich schon GUT mit mir umgehe, wenn andere dies nicht können und ACHTUNG und RESPEKT vor dem anderen nur Floskeln sind.
Ich kenne mich besser - wie jeder andere Mensch, ich weiss wie ich ticke, was ich brauche, wo meine Defizite sind und wie ich damit zugange komme, so dass es mir gut geht.
Dadurch dass ich die Erwartung bei anderen rausnehme, bei mir auf mein Wohlergehen schaue, sehe ich auch mehr, die Menschen, die wirklich menschlich, respekt-und achtungsvoll sind und dann erfreue ich mich daran.
Wir als Schwerhörige lehren andere eigentlich sich bewusst zu machen, was für ein Geschenk ein gesundes Gehör ist und dass es verschiedene Formen der Kommunikation gibt und DASS man von uns SCHWERHÖRIGEN auch was lernen kann. Wir also auch Geschenke machen - durch unsere andere Wahrnehmung.
Dem bin ich mir bewusst - und ich bin offen für die, die daran auch Interesse haben, die anderen gehören eh früher oder später nicht mehr zu meinem Leben, weil zu anstrengend.
Wünsche allen einen frohen Abend.
Herzliche Grüsse
Jacqueline
