Was tun sprach Frau

Ele44
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Was tun sprach Frau

#1

Beitrag von Ele44 »

Guten Morgen allerseits,
nach langem ringen mit mir selbst und etlichen, konstruktiven Diskussionen mit HNO-Arzt, habe ich nun eine Verordnung für Hörgeräte hier liegen - und trotzdem ich mich sehr viel eingelesen habe ins Thema - keinen Plan.

Erstmal ein paar Daten:
rechts:
0,125/0,25/0,5 kHz-> 30 dB
1/1,5 ->35 dB
2 -> 40 dB
3/4 -> 50 dB

Verständlichkeit :
50 dB -> 30%
65 dB -> 80%
80 dB -> 100%

Links:
alle Frequenzen unter 100 dB
Verständlichkeit: 100 dB -> 20%, 110 -> 80%, 100 % -> letzte rechte Ecke auf dem Audiogramm

Knochenleitung ist beiderseits ein bissel besser

Was würdet ihr tun? Was könnt ihr mir raten?

Fragen über Fragen ...

würde mich freuen, wenn ihr mir weiterhelfen könntet ;)
Ist das Leben auch mal trübe - immer hoch die Gelbe Rübe!
Mats81
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Re: Was tun sprach Frau

#2

Beitrag von Mats81 »

Hallo Ele.

Die erste Frage die sich mir stellt, warum ist die linke Seite soviel "schlechter"? Unfall, Hörsturz, seit Geburt...?
Bei so einem ungleichem Hörverlust tendiere ich zu einer Cros Versorgung, in deinem Fall Bicros, denn auch deine rechte Seite weißt eine leichte Schwerhörigkeit auf. Die Firma Phonak bietet hier gute Lösungen.
Solltest du beide Seiten mit "normalen" HG versorgen lassen wollen, bekommst du sicherlich für links und rechts uunterschiedliche HG. Sprich rechts eine deutlich kleinere Bauform als links.
Aber wie oben schon erwähnt, wichtig ist die Anamnese.

Grüße
Musiker_72
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Re: Was tun sprach Frau

#3

Beitrag von Musiker_72 »

Moin,

nach meiner vorsichtig geäußerten Laienmeinung: Ich glaube nicht, dass man den Hörverlust auf dem linken Ohr sinnvoll ausgleichen kann. Ich könnte mir vorstellen, dass der Akustiker (was sagt der Arzt?) Dir eine Cros-Versorgung vorschlägt. Dann trägst Du links zwar etwas, was aussieht wie ein Hörgerät, das aber den Schall zum rechten Ohr weiterleitet. Das hat den Vorteil, dass Du auch Leute, die rechts von Dir stehen, verstehen kannst.

Den Hörverlust rechts kann man prima versorgen, ich habe einen ähnlichen Hörverlust. Da wird Dir - so ist zumindest meine Erfahrung - das HG das Leben sehr erleichtern.

Viel Erfolg beim Geräte testen!
fast-foot
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Re: Was tun sprach Frau

#4

Beitrag von fast-foot »

Hallo Ele44,

hier noch ein paar ergänzende Hinweise:

Es sieht danach aus, dass mittels Hörgeräten keine Versorgung möglich ist, ohne dass das Signal für das linke Ohr rechts besser gehört wird. Nebst der erwähnten BICROS-Versorgung bestehen folgende Möglichkeiten:

- Knochenleitungshörgerät auf der linken Seite (der Schall wird via Schädelknochen zusätzlich auf die rechte Seite übertragen, wobei links nicht viel gehört wird, eine gewisse vermehrte Stimulation jedoch statt findet)

- Ausserdem denke ich, dass auch die Indikation für ein CI auf der linken Seite gegeben ist (Vorteil: die Hörbahnen "für die linke Seite" werden vermehrt stimuliert, und es kann mit dem linken Ohr vermutlich besser gehört werden)

- ev. ein implantierbares Hörgerät (dessen Signale jedoch ebenfalls vorwiegend mit dem rechten Ohr gehört werden)

Alle drei Varianten bringen allerdings auch Nachteile mit sich, wie bspw. Operationsrisiken.

Das Sprachverstehen links dünkt mich erstaunlich gut, wobei es so aussieht, dass dieses durch Hörgeräte wegen der Schallübertragung zum anderen Ohr via Schädelklnochen nicht (oder kaum) genutzt werden kann.

Dass dieser Hörverlust links seit Geburt besteht, halte ich auf Grund des hohen Sprachverstehens für eher unwahrscheinlich. Wurde denn beim Sprachtest korrekt vertäubt (so dass Du rechts nichts verstehen konntest)?

Gruss fast-foot
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
frieda
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Re: Was tun sprach Frau

#5

Beitrag von frieda »

Hallo Ele,

was für eine Högeräteversorgung hat dir dein HNO vorgeschlagen? Dein Hörverlust links ist ja sehr stark und wahrscheinlich mit einem "normalen" HG nicht versorgbar.

Wie lange hast du links schon den starken Verlust? Wie gut kommst du mit dem anderen Ohr zurecht?

Vor einem guten Jahr hat sich mein linkes Ohr verabschiedet, rechts höre ich noch etwas schlechter als du. Zunächst schlug man mir eine BICROS-Versorgung vor, von der ich aber nicht sehr überzeugt war. Das Problem war einerseits, dass ich mit dem rechten Ohr auch mit Hörgerät relativ schlecht verstehe, mir BICROS jetzt also nicht soviel gebracht hätte. Zum anderen gibt es häufig (im Schnitt alle zwei Monate) Fluktuationen, bei denen das Hörvermögen abprupt abfällt (sich aber bisher nach einer Woche wieder erholt).

Aus diesem Grund habe ich vor 2 Monaten ein CI links implantiert bekommen. Ich bin immernoch im Training, merke aber schon eine deutliche Verbesserung. Nun kann ich das linke Ohr wieder mit nutzen und verstehe auch schon einiges (vorher gar kein Sprachverstehen auf dem Ohr).

Wenn du bisher ohne Hörgeräte durchs Leben gekommen bist, schau einfach mal beim Testen, wieviel dir eine Versorgung des rechten Ohres schon hilft (bz. ein BICROS). Kommst du damit gut klar, prima. Wenn nicht, behalte einfach mal die Möglichkeit eines Implantates im Hinterkopf.

Alles Gute!
Nach steiler Karriere in die Schwerhörigkeit und einseitige Taubheit nun Borg :p
Ele44
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Re: Was tun sprach Frau

#6

Beitrag von Ele44 »

Vielen Dank erstmal
Links höre ich auf Grund eines cholesteatom in meiner kind daraus folgenden 6 Op's so schlecht.

Beim Sprachaudiogramm hat sie nix vertaubt... ist mir irgendwie klar, dass das nicht passt.
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Ele44
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Re: Was tun sprach Frau

#7

Beitrag von Ele44 »

Hallo
vorhin hat es nicht so gut geklappt mit dem Handy...

Hier mal kurz meine Geschichte:
1. OP mit 8 Jahren Cholesteatom - Jahr drauf secondlook
3. OP mit 18 - Loch im Trommelfell und Rezidivcholesteatom - Versuch der Gehühr verbesserung - das wurde dann noch 3x versucht - mit dem Ergebnis, dass es immer schlechter wurde...
Letzte OP vor 20 Jahren.

Nun sollte vor 2 Jahren eigentlich eine VSB eingesetzt werden, aber meine Angst und Vorbehalte sind zu groß (da ist auch einiges seltsam gelaufen, bei den Voruntersuchungen - ich hatte plötzlich das Bild von Staubsaugervertretern vor mir!)... ich habe tierische Angst vor der OP, da ich auch noch ne Stimmbandlähmung habe...

Mein Lieblingshobby ist Musik - Singen geht ja nimmer so gut dank der Recurrenzparese. Ansonsten gebe ich gerne jüngeren Kindern Gitarrenunterricht, da wäre es nicht schlecht, wenn ich auch mehr hören könnte

Mein größtes Problem ist, das Hören in einer Gruppe - gut, das habe ich schon lange, aber ich habe immer mehr das Gefühl, dass ich zwar was höre, aber nix verstehe.
Z.B. habe ich neulich einen amerikanischen Film mit meinem Sohn geguckt, hätte ruhig auch ein Stummfilm sein können, da ich wirklich kaum was verstanden habe.
Manchmal strengt mich das Verstehen so an, dass ich oberstinkig werde und nur noch Lust habe mich zurückzuziehen

So blöd wie es klingt, ich habe Angst, dass sich mein rechtes Ohr auch verschlechtert und was bleibt dann?

Jetzt war ich auch schon beim ersten Akustiker, aber da war keiner, der Ahnung hatte im Haus ... und schon disqualifiziert :lol:

Vielen Dank für eure Beiträge
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Ele44
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Re: Was tun sprach Frau

#8

Beitrag von Ele44 »

Ach ja, noch zu Fast-foods Beitrag:

Was der HNO sagt: "Hm, probieren Sie halt mal was aus... ich glaube nicht, dass das viel bringt... an manches muss der Mensch sich einfach gewöhnen. Und links wird das eh nix und das mit der VSB ist auch nix ... die wollen nur Geld machen..."
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frieda
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Re: Was tun sprach Frau

#9

Beitrag von frieda »

Ele44 hat geschrieben:Ach ja, noch zu Fast-foods Beitrag:

Was der HNO sagt: "Hm, probieren Sie halt mal was aus... ich glaube nicht, dass das viel bringt... an manches muss der Mensch sich einfach gewöhnen. Und links wird das eh nix und das mit der VSB ist auch nix ... die wollen nur Geld machen..."
Such dir mal nen optimistischeren HNO. Und ein paar Beiträge unter deinem schreibt ein User von einem ähnlichen Problem. Vllt wollt ihr euch ja kurzschließen? "OP zur Hörverbesserung mit Implantat und Beseitigung von bestehenden Entz&... "
Nach steiler Karriere in die Schwerhörigkeit und einseitige Taubheit nun Borg :p
fast-foot
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Re: Was tun sprach Frau

#10

Beitrag von fast-foot »

Ele44 hat geschrieben:Was der HNO sagt: "Hm, probieren Sie halt mal was aus... ich glaube nicht, dass das viel bringt... an manches muss der Mensch sich einfach gewöhnen. Und links wird das eh nix und das mit der VSB ist auch nix ... die wollen nur Geld machen..."
Wie ich bereits geschrieben hatte, ist die einzige Möglichkeit, mit dem linken Ohr "bewusst" zu hören, eine CI-Implantation. Allerdings bestehen dort Probleme in Bezug auf das "richtige Hören von Musik" (auf jeden Falle in Bezug auf Harmonien, möglicherweise auch auf das Erkennen einzelner Töne).

So unrecht hat er mit seiner Aussage (bezogen auf Deine Problematik) möglicherweise* gar nicht.

*) ich kenne nicht alle Befunde und muss mich auf Deine Schilderungen verlassen

Der Vorteil einer BICROS-Versorgung besteht darin, dass keine Operation erforderlich ist und Du einfach ausprobieren kannst und, sollte keine Verbesserung zu Stande kommen, auch nichts verloren hast (ausser Zeit, vielleicht Hoffnung etc.).

Gruss fast-foot
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Claudia F
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Re: Was tun sprach Frau

#11

Beitrag von Claudia F »

Hallo,
du stehst also vor einem ähnlichen Problem wie ich. Bei mir hilft z.B. ein Hörgerät gar nichts, ich habe damit nur blechern gehört und es passt auch keines so richtig in mein Ohr. Mir haben die Dinger immer nur wehgetan.
Daher überlege ich tatsächlich zur Zeit die VSB. Ich glaube, ich wage es. Ich habe auch 5 Cholesteatom Ops hinter mir und einiges an Schäden mitgenommen (Geschmacksnerv, Tinnitus...).
Ich drücke dir die Daumen, dass du ein passendes Hörgerät findest und keine OP mehr brauchst!!!
Ele44
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Re: Was tun sprach Frau

#12

Beitrag von Ele44 »

Danke euch

erstmal für Frieda:
Der HNO ist eigentlich ein ganz cooler und vor allem hat er Ahnung! Und ich vertraue ihm. Aber trotzdem mag ich was ändern - so gefällt es mir nimmer!

Die Sache mit der Soundbridge war außerordentlich doof - und im Nachhinein für mich die richtige Entscheidung sie abzusagen.
In der Klinik wo ich war, sitzt die Firma solcher Gerätchen gleich mit auf dem selben Flur. Ich kenne diese Klinik wahrlich schon lange, mit all ihren Vor- und Nachteilen - aber bei dieser neuen Abteilung gibt es eigentlich nur Vorteile: kurze Wartezeit, verständnisvolle Mediziner und Zeit für die Patienten. Jetzt allerdings kommt das große Aber: Bei dem Test, ob eine Soundbridge überhaupt in Frage kommt, hat der Onkel Doktor meiner Meinung nach geschummelt. Er hielt mir den Fühler des Geräts an die richtige Stelle im Ohr und fragte mich, ob ich was höre. Ich war ganz hin und weg - ich hörte wieder etwas auf dem Ohr - seit Jahren das erstmal wieder - Große Freude! Dann fragte er, was ich höre - ich sagte Musik und das jemand singt - allerdings kann ich nicht sagen wer oder was. Er kreuzte dann, verstanden an. Ist meiner Meinung nach einfach nur falsch - oder sehe ich das falsch?

Und, wie gesagt, eine HNO Klinik, die die Risiken einer Rekurrenzparese völlig außer acht lässt, begeistert mich auch nicht so richtig!

Wisst ihr, wie bescheiden sich das anfühlt, immer wieder mit Hoffnung in die Klinik zu gehen und dann mit noch größerem Mist wieder heim - ich war damals ja noch nicht mal 20! Bis 25 habe ich es dann weiter probiert, weil ich immer wieder falsche? Hoffnung geschöpft habe.

Ich habe einfach Angst davor, das Gehör auf der anderen Seite auch zu verlieren oder zumindest, das es schlechter wird, wenn jetzt langsam aber sicher die Altersschwerhörigkeit dazu kommt. Ich merke es ja jetzt schon, wenn ich erkältet bin, dann fühle ich mich wie eingesperrt in meinen Kopf - doofes Gefühl!

So, genug gejammert!

schönen Abend noch :)
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Claudia F
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Re: Was tun sprach Frau

#13

Beitrag von Claudia F »

Das mit dem Test verstehe ich nicht ganz, also bei mir wurde so etwas nicht gemacht.
Mir wurde nur gesagt, ich würde mit der VSB wieder einigermaßen hören, also auf jeden Fall besser als jetzt, das garantierte mir mein Doktor.
Ele44
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Re: Was tun sprach Frau

#14

Beitrag von Ele44 »

Hallo Claudia,

der Arzt hat mir dabei das "Kabel", welches von der VSB irgendwo im Ohr (Knochen oder Fenster) fixiert wird, an eine bestimmte Stelle im Ohr angehalten - frag mich bitte nimmer welche - und so konnte er testen, ob es überhaupt was bringt, bei meiner an taubheitgrenzender Schwerhörigkeit. Eigentlich ist die VSB meines Wissens nach eher für Menschen mit etwas besserem Hörvermögen (wie meinem) geeignet.
Und Garantie habe ich leider auch keine bekommen, das es was nutzt ...
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fast-foot
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Re: Was tun sprach Frau

#15

Beitrag von fast-foot »

Hast Du denn überhaupt auf der "richtigen" Seite gehört (also links)? Es ist nämlich gut möglich (ich erachte es als sehr wahrscheinlich), dass Du mit dem rechten Ohr gehört hast.

Aber vermutlich kannst Du dies gar nicht (mehr) beurteilen, da Du ja bereits seit ziemlich langer Zeit auf dem linken Ohr nicht mehr viel hörst.

Gruss fast-foot
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Re: Was tun sprach Frau

#16

Beitrag von Ele44 »

So - ich bin von meinem Akustikerbummel wieder zurück und auf dem Boden der Tatsachen.

Ich war bei fünf verschiedenen Akustikern und habe mich einfach mal so beraten lassen.
Erstmal ein Lob - es waren alle freundlich und geduldig - haben gut zugehört und sind auf mich eingegangen.
Dann hat mich die Realität wieder eingeholt - nur einer von den fünfen will das linke Ohr mit Hg versorgen - der Rest hat traurig den Kopf geschüttelt.
Die anderen vier haben mir Bicross empfohlen - allerdings mit geringen Erfolgsaussichten, dass ich damit klar komme.
Ein Akustiker muss so ein System erstmal bestellen.
Ein Akustikerkette bietet an, dass man das System wieder zurück geben kann, wenn man nicht klar kommt damit - sie sprach von einer Rückgabequote von über 70% - hört sich auch nicht so dolle an.
Die nächsten möchten erst diese Terzo Hörtherapie machen und dann am besten nur das rechte Ohr versorgen.

Angeblich kann man sich an Bicross nur schwer gewöhnen und außerdem ist es sauteuer - Kasse zahlt nur die Kabellösung und nicht Funk - da bleibt ein vierstelliger Eigenanteil übrig - wo ist denn gleich mein Esel der Gold kotet. Hat da jemand Erfahrung? Mit Bicross - nicht mit Eseln? ;)

Einer will erstmal das Rezept haben bevor er irgendwas ausprobiert ... neeee - nich mit mir! :p

Vielleicht bin ich einfach nur zu undankbar, dass ich ja noch auf dem rechten Ohr ordentlich höre - vielleicht sollte ich es einfach demütig hinnehmen und zufrieden sein und es hinnehmen, wie es ist! Vielleicht überschätze ich es einfach gut zuhören - habe ja keine Erfahrung damit! :help:

Ach ja - alle waren wenigstens einhellig der Meinung, dass ein VSB bei dieser Hörkurve nicht geeignet ist - wenn dann gleich CI :eek:
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otoplastik
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Re: Was tun sprach Frau

#17

Beitrag von otoplastik »

Hallo Ele44,
mein Sohn hatte jahrelang ein BiCrossystem mit Funk. Das rechte Ohr war hochgradig und mit einem Phonak-Hörgerät versorgt, das linke taub. Dort hatte er das Cros-Gerät von Phonak.
Das Hörgerät kostete knapp 2500 Euro, das Cros knapp 1000.
Für ihn war keine Geaöhnung nötig, denn er hat ja sowieso auf dem rechten Ohr mit HG gehört. Als dann das Cros links dazu kam, hatte er einfach mehr Input.
Soweit ich weiß, ist die Gewöhnung eher schwierig für Menschen, die auf dem anderen Ohr noch normal hören und dann wegen der Crosversorgung dort auch ein Gerät tragen müssen.

Ich habe mal bei einem CI-Kongress von einer Studie gehört, in der bei einseitiger Taubheit die Versorgung angeguckt wurde. Das andere Ohr war bei allen guthörend, glaube ich.
Sie haben Cros, Knochenleitungs-HG und CI-Implantation getestet.
Alle Gruppen hatten Verbesserungen zu der Situation vorher.
Bei allen hat sich die psychosoziale Belastung verringert. Räumliches Hören hatten nur die CI-Träger. Hören im Störgeräusch hat sich am stärksten in der CI-Gruppe und am wenigsten in der Cros-Gruppe verändert.
Im Grunde war das das Fazit: alles verbessert, CI mehr als Knochenleitungs-HG und das mehr als Cros.
Welches Risiko meinst Du, das die HNO-Klinik bei der Rekurrenzparese außer acht lässt?
Herzliche Grüße, Otoplastik
Otoplastik
Sohn, 17 Jahre, mit 14 Monaten Meningitis, seitdem re. hochgradig und links taub, rechts HG (Naida S IX UP), links CI seit 01/14 (Naida Q70), vorher links viele Jahre PhonakCros :)
Tinu76
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Re: Was tun sprach Frau

#18

Beitrag von Tinu76 »

Bezüglich einseitiges CI ... ein interessanter Blog der zu empfehlen ist:
https://einseitigetaubheit.wordpress.co ... illkommen/

Gruss
...und viel Kraft und Mut.
Ab 2014 Hochtonschwerhörig - Versorgung mit Widex Dream 330 Passion und/oder Bernafon Juna 9 Pico RITE
ab 2017 Versorgung mit Bernafon Zerena miniRITE 9
ab 2021 Versorgung mit Bernafon Alpha
Ele44
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Re: Was tun sprach Frau

#19

Beitrag von Ele44 »

Vielen Dank Otoplastik und Tinu

das Problem bei der Rekurrenzparese ist die Narkose - bzw. die Intubation - es ist, lt. meinem jetzigen HNO, nicht gerade die beste Ausgangsposition für eine OP und man sollte die Risiken nicht unterschätzen...
Ich habe leider nach der Schilddrüsenop diese Folge und habe lange gebraucht, bis ich mit diesem einen arbeitenden Stimmband klar gekommen bin ... wenn das zweite jetzt auch noch einen Schaden erhält, sieht es nicht so rosig aus.
Jeder Operateur in den letzten 20 Jahren hatte ordentlich Respekt davor

Tinu ich werde mir jetzt mal in aller Ruhe deinen Link anschauen

Schönen Abend noch

LG Ele
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fast-foot
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Re: Was tun sprach Frau

#20

Beitrag von fast-foot »

Ele44 hat geschrieben:Ein Akustiker muss so ein System erstmal bestellen.
Ein Akustikerkette bietet an, dass man das System wieder zurück geben kann, wenn man nicht klar kommt damit - sie sprach von einer Rückgabequote von über 70% - hört sich auch nicht so dolle an.
Die nächsten möchten erst diese Terzo Hörtherapie machen und dann am besten nur das rechte Ohr versorgen.
Also kneifen die Meisten, weil es etwas schwieriger werden könnte. Wie das rechtlich aussieht, weiss ich nicht (hier müsste ich mich erst informieren). Aber es spricht nicht gerade für die Branche.

Bezüglich Funk oder Kabel:

Die einen strahlen, wenn sie nicht verstrahlt werden...

Gruss fast-foot
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Ele44
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Re: Was tun sprach Frau

#21

Beitrag von Ele44 »

Heute Nacht kreisten meine Gedanken um Hörgeräte - wenn wundert es ;)

Mein erstes Hörgerät ist ja schon über 20 Jahre her - für knappes Jahr - dann hatte ich keines mehr.
Wie mache ich das jetzt mit dem Testen - so ich mir im Vorfeld einen Akustiker aus, der mir am besten "gefällt" oder wie?
Und wenn ich dann, wider Erwarten weder mit Akustiker noch mit seinen Angeboten klar komme, kann ich dann meine Verordnung zurück verlangen und wechseln oder gebe ich meine Verordnung erstmal gar nicht aus der Hand?

Wie lange ist es sinnvoll ein Gerät zu testen?
Fielmann Angestellter meinte, ich könne die verschiedenen Geräte bis zu 3 Wochen testen, das käme mir entgegen, da ich 3 Wochen in Urlaub fahre und da alle Vor- und Nachteile genießen könnte :O)

Bei dem freien Akustiker wurde mir gesagt - na, so eine Woche kann ich jedes Gerät testen ... genügt das?

Bei Fielmann und Geers gibt es ja die sogenannte Zufriedenheitsgarantie, demnach kann ich die Versorgung innerhalb eines halben Jahres wieder zurückgeben. Geht das wirklich problemlos?

Bitte seid so gut und helft mir weiterhin. DANKESCHÖN :)
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Ele44
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Re: Was tun sprach Frau

#22

Beitrag von Ele44 »

Hallo fast-foot
anscheinend sitze ich auf irgendeiner Leitung - was meinst du damit:
Die einen strahlen, wenn sie nicht verstrahlt werden... sorry - bin ich gerade zu doof für!

Diejenigen, die nur das rechte Ohr versorgen wollen sind eigentlich ein guter Laden - da war ich auch schon vor über 20 Jahren - und soweit zufrieden - allerdings war da ja die Technik noch ne andere ;)
Die Akustikerin meinte halt, dass es für mich nach 20 Jahren schwer sein könnte, die zusätzlichen Reize zu verarbeiten - allerdings denke ich - die kommen ja auf dem Ohr an, auf dem ich noch ganz gut höre ...
Ich denke, da hilft nur ausprobieren
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frieda
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Re: Was tun sprach Frau

#23

Beitrag von frieda »

Ele44 hat geschrieben:Heute Nacht kreisten meine Gedanken um Hörgeräte - wenn wundert es ;)

Wie lange ist es sinnvoll ein Gerät zu testen?
Fielmann Angestellter meinte, ich könne die verschiedenen Geräte bis zu 3 Wochen testen, das käme mir entgegen, da ich 3 Wochen in Urlaub fahre und da alle Vor- und Nachteile genießen könnte :O)

Bei dem freien Akustiker wurde mir gesagt - na, so eine Woche kann ich jedes Gerät testen ... genügt das?

Bitte seid so gut und helft mir weiterhin. DANKESCHÖN :)
1 Woche ist aus meiner Erfahrung viel zu wenig, gerade da du quasi wieder neu anfängst mit HG's. Anfangs fand ich meine nämlich schrecklich, es hat eine Weile gedauert, bis ich aus 4 Modellen das am wenigsten Schreckliche wählen konnte ;-)
Ich habe fast 6 Monate insgesamt getestet, 3 Wochen pro Gerät sind aber eigentlich standard.

Für die anderen Fragen bin ich zu unerfahren. Eins vllt: der Akustiker sollte dir sympathisch sein, also ruhig auch ein bissl nach Bauchgefühl gehen.

Viel Erfolg!
Nach steiler Karriere in die Schwerhörigkeit und einseitige Taubheit nun Borg :p
fast-foot
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Re: Was tun sprach Frau

#24

Beitrag von fast-foot »

Hallo Ele44,

ich meinte damit, dass ich davon ausgehe, dass

1. es nicht ganz sicher ist, ob die abgegebene Strahlung gesundheitlich völlig unbedenklich ist und

2. diese bei Verwendung eines Kabels deutlich vermindert werden kann (also vermutlich unbedenklich ist).

Gruss fast-foot
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Mats81
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10

Re: Was tun sprach Frau

#25

Beitrag von Mats81 »

Hallo,

@fast-Food,
woher kommt eigentlich dein Hass gegenüber Akustikern?

@Ele44
Ich finde es gut, dass alle Akustiker bedenken angemeldet haben. Die Akzeptanz von Cros/BiCros ist immer stark vom Kunden abhängig. Und das 2/3 die solche Systeme testen nicht damit klar kommt, sollte man schon erwähnen.
Gerade deshalb ist eine Ausprobe eben so wichtig! Ich kenne auch keinen freien Akustiker der nach einer Woche sagt, jetzt müssen sie sich entscheiden. Wenn du im guten Kontakt mit deinem Akustiker bist, dann sagst du die und die Situation hab ich noch nicht getestet, bitte gib mir noch Zeit. Und die wird dir auch gegeben.

Das Probetragen im Urlaub kann ich nicht empfehlen. Das System soll dir ja im Alltag weiterhelfen, da hat man meist ganz andere akustische Umfelder.
Zu deiner Frage mit der Verordnung. Selbst wenn du sie abgibst, kann der Akustiker bis zu einer Entscheidung deinerseits nichts damit anfangen. Somit gibt er sie auch ohne Probleme wieder aus, sollte die Ausprobe keinen Erfolg gebracht haben. Auch dürfen dir keine Kosten berechnet werden. Sprich, du hast kein Risiko, teste fleißig und du wirst sehen ob es dir was bringt oder nicht. Eine OP ist nicht so schnell Rückgängig zu machen, und sie bleibt dir ja als Möglichkeit noch immer.

Grüße
Antworten