erste Hörgerät Licht und sehr viel Schatten

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MarcoDuNRW
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erste Hörgerät Licht und sehr viel Schatten

#1

Beitrag von MarcoDuNRW »

So nach langen hin und her habe ich nun meine ersten Hörgerät zur Probe und muss sagen Stimmen höre ich nun sehr gut ich hätte nicht gedacht das ich so schlecht höre bzw das es einen solchen Unterschied macht Windgeräusche sind auch kaum da so weit ist also alles supi

leider hat die Medaille zwei Seiten ich höre alles was hohe Töne macht sehr gut viel zugut

Klappern mit Geschirr viel zu laut :eek:
Schreiben bzw tippen auf der Tastatur geht nur ohne Hörgerät bzw. nur ausgeschaltet :eek:
Ticken der Wohnzimmer Uhr viel zu laut die habe ich angehalten :eek:

Stelle ich nun die Hörgerät leiser geht der sehr angenehme Stimmen Verstärkungsefekt auch verloren :\

und was noch nicht wirklich toll ist ich Höre mit den Hörgerät keine richtigen tiefen Töne es klingt alles etwas „künstlich“ ähnlich wie früher im Telefon :'(

Hinzukommt das sich meine eigene Stimme anhört als seinen meine ohne verstopft wie bei ner Erkältung :\

Versteht mich nicht falsch wenn ich Gespräche führe sind die beiden echt toll aber in allen anderen Situationen nun ja liegen sie rum das is ja nicht der Sinn der Sache
rabenschwinge
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Re: erste Hörgerät Licht und sehr viel Schatten

#2

Beitrag von rabenschwinge »

Das ist am Anfang .... normal und ging jedem von uns so.

Was hilft ist ganz einfach immer wieder zum Akustiker gehen und ihm erzählen, was los ist. Es dauert, bis die Einstellung für den Träger optimal sind und man muss eng mit dem Akustiker zusammenarbeiten.
Brigitta
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Re: erste Hörgerät Licht und sehr viel Schatten

#3

Beitrag von Brigitta »

Hast du Ohrpassstücke? Die gehen bei mir gar nicht wegen dumpfer eigener Stimme.
Bezüglich der unangenehmen Verstärkung: wenn man ne Weile schlecht hört, dann plötzlich wieder, ist das so ganz normal. Ich dachte anfangs, die Niagarafälle gehen nieder, wenn die Toilettenspülung rauschte. Und Brötchentütenrascheln oder ganz schlimm Alufolie, wird alles besser.
Zusätzlich kann man anfangs die Verstärkung der hohen Töne etwas geringer stellen lassen, wenn es nach ein paar Wochen nicht gut ist. Nicht immer müssen 100% sein.
ulbos
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Re: erste Hörgerät Licht und sehr viel Schatten

#4

Beitrag von ulbos »

@MarcoDuNRW
wieviele Hörprogramme nutzt du denn? Meine Hörgeräte haben z. B. 5 Hörprogramme und je nach Hörsituation schalte ich zum einen oder anderem Hörprogramm. Ein automatische Regelung hat eben auch seine Grenzen. Ich trage schon seit zig Jahren Hörgeräte und wenn die nicht mehrere Hörprogramme hätten, wäre ich nicht zufrieden mit ihnen.
Gruß ulbos
svenyeng
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Re: erste Hörgerät Licht und sehr viel Schatten

#5

Beitrag von svenyeng »

Hallo!

Also wenn z.B. Geschirrklappen die Ohren wegfliegen lässt, bitte sofort zum Akustiker, damit das entsprechend eingestellt wird.
Mein Akustiker hat z.B immer eine Kaffeetasse mit Löffel im Anpassraum stehen.
Damit klappert er rum, damit eben genau solche Dinge direkt sauber eingestellt werden.

Da braucht man auch keinen Termin. Wenn man mit der Programmierung nicht klar kommt bitte immer sofort zum Akustiker.

Ich halte auch nichts davon selber die Lautstärke zu verstellen, denn das natürliche menschliche Gehör hat keinen Lautstärkeregler.

Gruß
sven
uninteressant
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Re: erste Hörgerät Licht und sehr viel Schatten

#6

Beitrag von uninteressant »

Welche Hörgeräte und welche Art von Schwerhörigkeit? Welche Frequenzen sind schlecht?
Hoffi
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Re: erste Hörgerät Licht und sehr viel Schatten

#7

Beitrag von Hoffi »

Hallo Marco,

ich will dir nicht die Hoffnung zerstören, aber die Argumentation von Rabenschwinge kann ich nicht bestätigen.
Meine Schwerhörigkeit fing vor ca. 15 Jahren an. Von leicht, ursprünglich auf einem Ohr, bis heute hochgradig auf beiden.
Von Beginn der Hörgeräteanpassung an waren die Nebengeräusche gegenüber der Sprache dominant. Das trifft für Dauergeräusch als auch für Impulsgeräusche zu. Bei Störgeräuschunterdrückung wird die Sprache (obwohl ganz andere Modulation) meist genauso stark unterdrückt!
Dies hat sich im Laufe der "Gewöhnung" nicht verringert, sondern (zumindest bei mir) permanent verstärkt !!

Gruß Hoffi
uninteressant
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Re: erste Hörgerät Licht und sehr viel Schatten

#8

Beitrag von uninteressant »

Was sind Impulsgeräusche?

Ich vertrete immer noch die These dass alle Töne gleichmässig dem Gehirn zur Verfügung gestellt werden sollen und das Hirn selbst entscheiden soll was relevant ist und was nicht. Jegliche Störgeräuschunterdrückung ist ein sprachlicher Vorteil gegenüber dem Normalhörenden, den der Schwerhörige nicht mehr zu Unterscheiden in der Lage ist.

Aus diesem Grunde bin ich grundsätzlich im Musikprogramm unterwegs. Und es klappt im Allgemeinen gut (Englisch im Meeting über mehrere Stunden sind die üblichen Ausnahmen, die ich gerne der Technik überlasse).
waswie
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Re: erste Hörgerät Licht und sehr viel Schatten

#9

Beitrag von waswie »

uninteressant hat geschrieben:Ich vertrete immer noch die These dass alle Töne gleichmässig dem Gehirn zur Verfügung gestellt werden sollen und das Hirn selbst entscheiden soll was relevant ist und was nicht.
Aber dies ist nicht dadurch gewährleistet, dass die Hörgeräte ein lineares Klangbild abgeben. Ein krankes Gehör kann auch den Dynamikumfang eines gesunden Gehörs nicht mehr verarbeiten.

Andererseits haben wir uns über die Jahre an ein clubmäßiges, "angenehmes", dumpfes Hören gewöhnt und sollten uns auf eine hellere Klangwelt umstellen. Dabei sollten Nebengeräusche nicht dominanter herausgearbeitet werden, wie sie einem Normalhörenden angeboten werden.
LG, Dieter
fast-foot
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Re: erste Hörgerät Licht und sehr viel Schatten

#10

Beitrag von fast-foot »

Hier die eine oder andere Bemerkung aus meiner Sicht:
uninteressant hat geschrieben:Was sind Impulsgeräusche?
Das sind Geräusche, bei welchen der Schalldruckpegel sehr rasch ansteigt (also mit steiler Anstiegsflanke) und (vermutlich meistens) auch wieder rasch abnimmt, wobei das zweite Kriterium nicht relevant ist.
uninteressant hat geschrieben:Ich vertrete immer noch die These dass alle Töne gleichmässig dem Gehirn zur Verfügung gestellt werden sollen und das Hirn selbst entscheiden soll was relevant ist und was nicht. Jegliche Störgeräuschunterdrückung ist ein sprachlicher Vorteil gegenüber dem Normalhörenden, den der Schwerhörige nicht mehr zu Unterscheiden in der Lage ist.
Diese Auffassung widerspricht vermutlich wissenschaftlichen Erkenntnissen*, sicher jedoch denen, welche man bei der Entwicklung der Anpassregeln gewonnen hat.

*) bspw. arbeitet ein gesundes Ohr am differenziertesten, wenn die Schalldruckpegel nicht all zu hoch sind (vielleicht um 70 dB liegen). Bei einem pathologischen Gehör ist es jedenfalls so, dass Sprache nicht dann am besten verstanden wird, wenn man jede Frequenz "um genau den Hörverlust verstärkt", sondern deutlich weniger, wobei Ausnahmen nicht ausgeschlossen werden könen (ausschliessliche Schallleitungsschwerhörigkeit etc.).

Zu den Vorteilen, welche sich bei der Spracherkennung durch Störschallunterdrückung ergeben können (besser als Normalhörende ist zumindest laut Studie bspw. bei bestimmten Geräten mit Tischmikrofonen und besonderen, dort verbauten Chips möglich etc.), zählt auch, dass man weniger hoch verstärken muss, was langfristig (mitunter ein ganzes Jahrhundert lang) weniger Schädigungen von peripherem Gehör, retrocochleären Hörbahnen und gar Sprachzentrum zur Folge haben dürfte (die Frage, wie sich dies auf allfällige Folgeerkrankungen (bspw. Demenz) auswirkt, ist im Moment noch nicht geklärt).

Gruss fast-foot
Ausgewiesener Spezialist* / Name: Wechselhaft** / Wohnsitz: Dauer-Haft (Strafanstalt Tegel) / *) zwecks Vermeidung weiterer Kollateralschäden des Landes verwiesen / **) Name fest seit Festnahme
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