Akustiker mahnt zur Verwendung von Otoplastik

Ohrenklempner
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Re: Akustiker mahnt zur Verwendung von Otoplastik

#51

Beitrag von Ohrenklempner »

Hmmm, das verstehe ich nicht ganz.
Wenn das IdO ganz ohne Belüftung gebaut wird, dann verschließt es die Ohren und kann ein Verschlussgefühl verursachen.
Darum macht man es mit der Belüftung, die war in deinem Fall D-Förmig. Die Töne kommen damit ganz normal ans Ohr und was das Ohr noch gut hört, muss nicht verstärkt werden.
Selbst wenn das Ohr ganz verschlossen wird und man in einigen Frequenzen normal hört, verstärkt das Hörgerät so weit, dass die Dämpfung durch den Stöpsel quasi aufgehoben wird.
Durch die harte Schale kann das maßgefertigte IdO aber Okklusion verursachen, so dass die körpereigenen Töne (Sprechen, Kauen...) über das Kiefergelenk an den Gehörgang kommen und vom Hörgerät weitergeleitet werden. Das klingt dann übermäßig dumpf-dröhnend. Abhilfe schafft eine entsprechende Aussparung der IdO-Schale in dem Bereich, wo das Kiefergelenk ansetzt. Oder man nimmt Silikondomes wie beim Silk. Die leiten die Schwingungen auch nicht weiter.
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Penzance99
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Re: Akustiker mahnt zur Verwendung von Otoplastik

#52

Beitrag von Penzance99 »

Aber würde das nicht bedeuten, dass die harte Titanotoplastik am Silk erst wieder Okklusion verursachen würde und kein Vorteil gegenüber einem massangefertigten CIC gegeben wäre?
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Lohrling
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Re: Akustiker mahnt zur Verwendung von Otoplastik

#53

Beitrag von Lohrling »

In meinem Fall geht es um diese:
https://hoerluchs.com/Otoplastiken/mate ... itan-open/

bei diesen hier könnte schon Okklusion der Fall sein:
https://hoerluchs.com/news-titan-otopla ... gnia-silk/

Die letztgenannten habe ich aber nicht probiert.
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Lohrling
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Re: Akustiker mahnt zur Verwendung von Otoplastik

#54

Beitrag von Lohrling »

Ohrenklempner hat geschrieben: 11. Dez 2025, 17:13 Oder man nimmt Silikondomes wie beim Silk. Die leiten die Schwingungen auch nicht weiter.
Das hab ich dann wiederum übersehen - Insio mit Domes.... ???
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Re: Akustiker mahnt zur Verwendung von Otoplastik

#55

Beitrag von Ohrenklempner »

Nee, Silk meinte ich dann. ;)
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777
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Re: Akustiker mahnt zur Verwendung von Otoplastik

#56

Beitrag von 777 »

Lohrling hat geschrieben: 11. Dez 2025, 16:55
777 hat geschrieben: 11. Dez 2025, 15:03 @Lohrling: ein maßgeschneidertes CiC geht bei dir nicht, ein von-der-Stange-CiC aber schon aufgrund deines Hörverlustes?

Was da der Unterschied?
Ich kann da nur wiedergeben, was ich bei meinen Akustikern verstanden habe.
Das maßgefertigte Insio verschließt das Ohr - die (D-förmige) Belüftungsöffnung soll die Okklusion verhindern. Soweit - so gut.

Nun kommt das Problem - und das wäre eins, wie sie sagten - müßten auch die tiefen Töne im Ohr verstärkt werden. Die brauchen aber gar keine Verstärkung von meinem Hörverlust her, was zu Problemen führen würde.
Genauer kann ich es nicht erklären, aber ich habe Ohrenklempner schon gebeten, vielleicht dazu noch etwas zu sagen. Denke er kann das bestimmt gut auf- und erklären.
So ist es bei mir, die CiC haben zwar eine Belüftung, die ist aber relativ klein wegen der Form meines Gehörganges.
Als Folge werden auch die tiefen Frequenzen durch das HG verstärkt, was wunderbar funktioniert.
Anfangs dachte ich das ist ja blöd, weil die Tiefen höre ich ja noch gut, aber letztlich ist es eine super Lösung. Die HG können ihre Arbeit machen wie sie sollen, nämlich Störlärm unterdrücken und Sprache anheben, da quasi der gesamte Schall durch die HG verarbeitet wird.
Wenn du Probleme hast Sprache bei Störgeräuschen zu verstehen, könnte das genau deine Lösung sein.
Weiterer Vorteil: Die CiC verschwinden nahezu unsichtbar in den Ohren.
Nachteil: Bei mir ist die Okklussion hoch, kein Platz da genug wegzunehmen am Gehäuse der HG, somit höre ich Kauen und eigene Stimme stark. Ist aber Gewöhnungssache.
Da mir die Optik und das Handling sehr wichtig ist, sind hdO keine Option für mich. Der Draht zum RIC stört mich, ebenso das Handling mit meinen Brillen. Daher CiC für mich optimal: Einschalten, ins Ohr stecken, fertig.
Moin Moin und viele Grüße aus dem nördlichsten Bundesland :wave:
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Re: Akustiker mahnt zur Verwendung von Otoplastik

#57

Beitrag von Lohrling »

777 hat geschrieben: 12. Dez 2025, 08:13 Daher CiC für mich optimal: Einschalten, ins Ohr stecken, fertig.
Welche CIC hast du denn - kann mich erinnern auch AS... maßgefertigt?
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Lohrling
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Re: Akustiker mahnt zur Verwendung von Otoplastik

#58

Beitrag von Lohrling »

Ohrenklempner hat geschrieben: 11. Dez 2025, 17:13
Durch die harte Schale kann das maßgefertigte IdO aber Okklusion verursachen, so dass die körpereigenen Töne (Sprechen, Kauen...) über das Kiefergelenk an den Gehörgang kommen und vom Hörgerät weitergeleitet werden. Das klingt dann übermäßig dumpf-dröhnend. Abhilfe schafft eine entsprechende Aussparung der IdO-Schale in dem Bereich, wo das Kiefergelenk ansetzt. Oder man nimmt Silikondomes wie beim Silk. Die leiten die Schwingungen auch nicht weiter.
Nun, wenn der Platz nicht reicht - wie 777 ja für seine HG angibt - und Silikondomes beim Insio gar nicht gehen, dann bleibt wohl nur ein Leben mit Okklusion, oder kein Insio und eben Silk/AS.

Oder verstehe ich da wieder was falsch? :?:
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Re: Akustiker mahnt zur Verwendung von Otoplastik

#59

Beitrag von 777 »

Laut App heißen meine HG:
Audioservice CIC 8.6 Tune 113/50

Und ja, sind maßgefertigt nach Abdruck der Ohren.
Und nochmal ja, Okklussion ist bei mir ein Thema, dennoch überwiegen für mich die Vorteile beim Hören.
Moin Moin und viele Grüße aus dem nördlichsten Bundesland :wave:
Ohrenklempner
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Re: Akustiker mahnt zur Verwendung von Otoplastik

#60

Beitrag von Ohrenklempner »

Lohrling hat geschrieben: 12. Dez 2025, 09:55 Nun, wenn der Platz nicht reicht - wie 777 ja für seine HG angibt - und Silikondomes beim Insio gar nicht gehen, dann bleibt wohl nur ein Leben mit Okklusion, oder kein Insio und eben Silk/AS.

Oder verstehe ich da wieder was falsch? :?:
Ich hab noch nie erlebt, dass ein CIC nur ohne Belüftung gefertigt werden konnte. Irgendwo ist immer Platz, und man kann auch eine Rille einarbeiten statt des konventionellen Rund- oder D-Vents. Wenn trotz Belüftung Okklusion auftritt, dann liegt es daran, dass das Kiefergelenk nicht ausreichend entkoppelt ist. Eine Pseudo-Okklusion (ich nenne sie einfach mal so) kann es trotzdem geben, wenn das Ohr zwar ausreichend offen versorgt ist, aber die Otoplastik bzw. IdO-Schale allein durch ihr Vorhandensein unerwünschte Resonanzen im Gehörgang erzeugt, die vom Hörgerät mit einer Verstärkungskorrektur nicht auszubügeln sind. Da muss man sich dann entweder daran gewöhnen oder man lässt es sein. ;)
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Brittany
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Re: Akustiker mahnt zur Verwendung von Otoplastik

#61

Beitrag von Brittany »

Ohrenklempner hat geschrieben:Wenn trotz Belüftung Okklusion auftritt, dann liegt es daran, dass das Kiefergelenk nicht ausreichend entkoppelt ist.
Was bedeutet denn "ausreichend entkoppelt" beim Kiefergelenk? Was heißt "nicht ausreichend entkoppelt"?
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Re: Akustiker mahnt zur Verwendung von Otoplastik

#62

Beitrag von 777 »

Ohrenklempner hat geschrieben: 12. Dez 2025, 17:51
Lohrling hat geschrieben: 12. Dez 2025, 09:55 Nun, wenn der Platz nicht reicht - wie 777 ja für seine HG angibt - und Silikondomes beim Insio gar nicht gehen, dann bleibt wohl nur ein Leben mit Okklusion, oder kein Insio und eben Silk/AS.

Oder verstehe ich da wieder was falsch? :?:
Ich hab noch nie erlebt, dass ein CIC nur ohne Belüftung gefertigt werden konnte. Irgendwo ist immer Platz, und man kann auch eine Rille einarbeiten statt des konventionellen Rund- oder D-Vents. Wenn trotz Belüftung Okklusion auftritt, dann liegt es daran, dass das Kiefergelenk nicht ausreichend entkoppelt ist. Eine Pseudo-Okklusion (ich nenne sie einfach mal so) kann es trotzdem geben, wenn das Ohr zwar ausreichend offen versorgt ist, aber die Otoplastik bzw. IdO-Schale allein durch ihr Vorhandensein unerwünschte Resonanzen im Gehörgang erzeugt, die vom Hörgerät mit einer Verstärkungskorrektur nicht auszubügeln sind. Da muss man sich dann entweder daran gewöhnen oder man lässt es sein. ;)
Moin, bei mir ist vorne und hinten je ein ca. 2mm Bohrung, dazwischen eine Rille im Gehäuse. Laut Aku ist das das maximale was man rausholen kann.

Wenn die HG ausgeschaltet sind und im Ohr stecken, kommt kaum was an Schall durch. Knuspriges Essen ist sehr laut im Ohr zu hören, an meine eigene Stimme habe ich mich inzwischen gewöhnt.

Ich höre auch mal besser mal schlechter mit den CiC, was wohl auch an meiner Tagesform liegt. Es gibt gute und weniger gute Tage, da spielt der Kopf bestimmt auch mit.

Wäre interessant zu wissen was ein anderer Aku dazu sagt, ob nicht doch eine größere Öffnung möglich wäre. Oder ich überbewerte die Okklussion und sie könnte viel schlimmer sein, ist schwer zu beurteilen wenn man keinen Vergleich hat.
Brittany
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Re: Akustiker mahnt zur Verwendung von Otoplastik

#63

Beitrag von Brittany »

... und WIE war das mit dem "entkoppelten Kiefergelenk"?
Das fände ich immer noch hochinteressant.:mrgreen: :angel:
Ohrenklempner
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Re: Akustiker mahnt zur Verwendung von Otoplastik

#64

Beitrag von Ohrenklempner »

Nun jaaaa, Kiefergelenk und äußerer Gehörgang liegen anatomisch ziemlich nah beieinander. Steck mal den kleinen Finger in dein Ohr (nicht vergessen, dabei einen Selfie zu machen :lol: ) und bewege den Unterkiefer, dann merkst du es. ;)

Wenn man die Gehörgänge verschließt (bitte Finger in beide Gehörgänge stecken) und dann spricht, einen Zwieback kaut oder so, dann werden die körpereigenen Schwingungen auf den Gehörgang übertragen, können das Ohr nicht auf natürlichem Weg verlassen (der Finger steckt ja im Weg) und werden dadurch sehr laut wahrgenommen.
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Re: Akustiker mahnt zur Verwendung von Otoplastik

#65

Beitrag von deaf_tom »

Ohrenklempner hat geschrieben: 17. Dez 2025, 14:02 ...
Wenn man die Gehörgänge verschließt (bitte Finger in beide Gehörgänge stecken) und dann spricht, einen Zwieback kaut oder so, dann werden die körpereigenen Schwingungen auf den Gehörgang übertragen, können das Ohr nicht auf natürlichem Weg verlassen (der Finger steckt ja im Weg) und werden dadurch sehr laut wahrgenommen.
Bei einer Otosklerose funktioniert das sogar ohne Finger 😝
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Re: Akustiker mahnt zur Verwendung von Otoplastik

#66

Beitrag von Ohrenklempner »

Oh ja!
Aber ich hab Brittanys Frage nur halb beantwortet. Es ging ja um die Entkopplung.

Aaaalso Teil 2: Wenn eine Otoplastik im Ohr steckt, die den Gehörgang an der Stelle des Kiefergelenkansatzes berührt, dann wandern die körpereigenen Schwingungen in die Otoplastik und von da aus weiter durch den Luftschall in Richtung Trommelfell. Um das zu verhindern, wird die Stelle der Otoplastik, die das Kiefergelenk "berührt" ausgespart. Der körpereigene Schall geht dann nur in die Luft des Gehörgangs und wandert von da aus durch die Otoplastikbelüftung weiter. Es vibriert nicht die ganze Otoplastik mit, was den Verschlusseffekt deutlich reduziert.
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Re: Akustiker mahnt zur Verwendung von Otoplastik

#67

Beitrag von Neela »

Vielen Dank für diese Diskussion und die vielen Erklärungen.
Ich habe gerade die Erkenntnis, warum ich mit der großen Otoplastik so schlecht zurecht gekommen bin, insbesondere bei der eigenen Stimme. Durch die ganze CI Diagnostik weiß ich, dass meine Schwerhörigkeit doch zu einem gewissen Anteil auf Otosklerose beruht. Wahrscheinlich gab es dadurch noch „Kopplungseffekte“.
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